Große Ereignisse werfen ihre Schatten....

Bonschua!

Es ist gewisslich an der Zeit auf ein sich schon lange ankündigendes, nur durch überfressen oder überfahren vermeidbares, jährlich sich wieder ereignendes, deshalb schon fast langeweiliges, aber dennoch nicht überflüssiges, sondern eher Flüssiges beinhaltendes Ereignis hinzuweisen.....

Kurze Bildinterpretation
1. Was ist zu sehen?
Zu sehen sind einige schielende Lemminge , die vor leeren Tellern sitzen. Neben jedem Teller steht ein Becher auf der linken Seite. Die Ausnahme bildet hierbei der Becher des am Tischende sitzenden Lemmings- er steht auf der rechten Seite. Alle Lemminge auf dem Bild haben nur einen Schneidezahn, der aus dem Mund herausschaut. Auf dem Tisch steht ein Kuchen mit rosa Matsch darauf und einer Kerze. Zudem liegen zwei in rosa Geschenkpapier verpackte Päckchen auf dem Tisch. Nur ein Lemming lacht und freut sich, was an dem Hurra in der sich anschließenden Sprechblase zu erkennen ist.
An der Tür steht ein größerer Lemming, der zu den kleinen Lemmingen gewandt, den Überraschungsgast ankündigt. Gemeint ist der in der Tür stehende Gärtner (er hat eine Sense), der mit einem Mantel bekleidet ist und die Kaputze so tief ins GEsicht gezogen hat, dass dieses nicht mehr erkennbar ist.

2. Die erste Deutung
Augenscheinlich wird der Geburtstag eines Rechtshänderlemmingmädchens gefeiert. Die Rechtshändigkeit ist an der Stellung des Glases zu erkennen. Das GEschlecht des Geburtstagslemming ist an der Farbe der Geschenke und dem Tortenmatsch zu sehen - rosa als Farbe für weiblichkeit und Jugend. Zudem gehört die Wortwahl "Hurra" mehr in den weiblichen Wortschatz als in den männlichen. Gleichaltrigen männlichen Lemmingen wäre wohl mehr ein "cool" entfahren. Der letzte Hinweis auf die Weiblichkeit ist die eine Kerze auf der Torte. Sie gibt nicht das Alter an, sondern steht vielmehr symbolisch für die Flamme des Lebens und das ewige Licht... das Alter wird bei Frauen und Mädchen aller Rassen und Arten auch bei den Lemmingen selten bis gar nicht angegeben und schon gar nicht mit Kerzen auf Teigbackwaren visualisiert.... (es würde ja auch alles wegschmelzen)
Mit der schielenden Augenstellung aller Lemminge bringt der Künstler seine Sozialkritik an der GEsellschaft ein. Das rudimentäre Gesundheitssystem sollte es denn in der Lemminggesellschaft eines geben, lässt alle Lemminge die Augen verdrehen. Ein weitere Kritik spiegelt sich in dem Überbiss und der Anzahl der Schneidezähne der Lemminge. Hier will der Künstler auf eine mangelnde ärztliche und zahntherapeutische und zahnorthopädische Infrastruktur hinweisen.
Die Wärme und Herzlichkeit des Lemmingvolkes wird auf dem Bild vor allem durch die Kerze und die Gastfreundschaft dargestellt. Zum einen machte sich der große Lemming (hier lässt sich das Geschlecht nicht bestimmen, was auf das Fortschrittlichkeitsdenken des Künstlers hinweißt- er bricht mit dem alten Familienbild in dem sicherlich die Mutter die Tür geöffnet hätte) anscheinend schon im Vorfeld Gedanken um mit einem Überraschungsgast das Geburtstagslemmingmädchen zu erfreuen und zum anderen übernimmt er gleich gesellschaftliche Verantwortung, indem er einem arbeitslosen Gärtner (zu identifizieren an der Sense) die Möglichkeit gibt sich was dazu zu verdienen. Der Gärtner muss damit mutmaßlich seine Heizkosten bestreiten- in diesem Zusammenhang verweißt der etwas aus der Mode gekommene Mantel auf die winterliche JAhreszeit, wobei das wiederum die Kälte der äußeren Gesellschaft symbolisieren soll. Ein weiteres Zeichen für die HErzlichkeit ist die weitgeöffnete Tür und die mühevoll aufgeblasenen Luftballons.

3. Was bedeutet dieses Kunstwerk für unser Leben?
Am fünften Tag dieser Woche werden sich schielende Linkshänder mit Überbiss vor eine rosane Torte mit Matsch setzen und geradeaus schielen. In der Mitte wird symbolisch eine Kerze brennen und Überraschungsgäste werden nur mit scharfem Schneidegerät und WIntermantel willkommen sein. Am Kopfende wird ein Mädchen sitzen, dass auch an Überbiss leidet und sich vor Freude über Überraschungsgäste kaum retten kann. Die Farbe pink der Geschenke und vor allem der Torte weißt in diesem Zusammenhang schon auf die Identität des Geburtstagskindes hin. Das Hurra wirkt an dieser Stelle irreführend- in der Realität schmückt sich das Kind, dass wegen seiner lieblichen Stimme die vogelgleich zwitschern kann (es erinnert an die schwarzen, großen, ach ja KRähen) auch dat Vögelsche genannt wird, lieber mit fremdklingenden Begriffen die zum (h) eiligen Krieg zur Bekämpfung der Torten aufrufen. Nicht zu verwechseln mit einer Ski Hütte - Ski-Hut!!!

Natürlich steckt sehr viel Ironie in dem Bild, zwar weisen die Farben Pink und überproportionaler Kuchen schon auf das tatsächliche Geburtstagskindchen hin, jedoch ist die Ganzheit der Torte in der Realität sicher nur von kurzer Dauer! Es empfiehlt sich daher schon frühzeitig die Torte durch entsprechende vorrichtungen zu reservieren und markieren. Der Gärtner weißt auf symbolisch auf den Ort der Feier hin.... Wintermäntel können allerdings an der GArderobe abgegeben werden. Für Schneidewerkzeuge wird keine Haftung übernommen....

Hiermit beende ich die Interpretation und denke, dass es gut ist "bildende Kunst" in der 10.Klasse abgewählt zu haben....
ICh wünsche allen Freunden der Kunst und der Interpretation eine geruhsame Woche und eine Mütze voll Inspiration!